einundleipzig

Revival der Platte?

Revival der Platte?

In den 70/80ern entstanden in Grünau 30.000 neue Wohnungen für mehr als 80.000 Menschen. In Zeiten von heruntergekommenem Wohnraum in Leipzigs Innenstadt waren die Plattenbauwohnungen mit Zentralheizung und günstigen Mieten beliebt. Dann kam die Wende. Viele zogen aus und die Wohntürme leerten sich. Wie geht es dem Stadtteil heute? Wir sind in Grünau unterwegs.

20. August 2014 von Carolyn Wißing

„Schlammhausen” wurde Grünau von den Leipzigern genannt. Dort, wo zu DDR Zeiten eine der größten Wohnraumsiedlungen Deutschlands entstand, spielten die Kinder in den Pfützen zwischen den Großbaustellen. Doch der Reiz, den eine Neubauwohnung mit Badezimmer und ohne Kohleofen ausübte, war größer. Tausende Familien bewarben sich um ein neues Zuhause in einem der sieben Wohnkomplexe.

Nach 1990 dann der Umschwung. Viele Bewohner zog es weg aus Grünau, fort aus Leipzig. Andere kehrten zurück in die Innenstadt, wo nun die Altbauwohnungen saniert und bewohnbar waren. Die Grünauer Bevölkerung schrumpfte bis 2010 um mehr als die Hälfte. Der Leerstand hatte Rückbau und Abrisse zur Folge.

Jetzt, wo günstige Wohnungen in der Stadt wieder knapp werden, erfährt die Platte ein Revival – trotz des negativen Rufs. Nicht nur Rentner und Transferleistungsempfänger ziehen nach Grünau, sondern auch junge Familien. Ehemalige Bewohner kehren zurück in die Wohnkomplexe. Und nicht nur die Mieten locken. Wir haben mit Grünauern gesprochen: Sie schätzen die kurzen Wege, die geringe Verkehsbelastung, die Ruhe und vor allem das viele Grün.

Bist oder warst Du auch Grünauer? Wie lebt es sich in der Platte? Erzähl uns von Deinen Erfahrungen! Schreib uns einen Kommentar oder bei Facebook und Twitter. Zeig uns Dein Grünau.

 
 

Förderer:

... sowie großen Dank an unsere individuellen Förderer